EXPERIENCE DESIGN NEWSLETTER
Januar 2024
Heute
Heute wird es textlastig, politisch, persönlich und kritisch. Aber keine Angst, es gibt auch spannende Projekte, KI und Inspiration! 😉
 
Viel Spaß beim Lesen und Stöbern
Katharina
 
Credits: Boris Ott / Flickr, Mirror Me / Screenshot, BrandEx Jury
EXPERIENCE DESIGN NETZLESE
Branchen-Themen

Alle gegen rechts: Nur die Werbebranche nicht?
Hunderttausende Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen rechts. Neben vielen privaten Äußerungen, zeigen auch immer mehr Firmen und Organisationen Haltung. Doch in unserer und anderen Werbebranchen ist es irritierend still, kritisieren u.a. Helge Thomas und Simon Stahl. "Hallo Eventbranche. Wann gibt es denn mal ein klares, geschlossenes, kommunikatives Zeichen von den Verbänden gegen Rechts?", so die Frage. Ähnliche und sehr scharfe Kritik kriegen auch der GWA und ADC von Ralf Schwartz ab!

Schlimmer als die vorherige Stille finde ich die Stille nachdem diese Frage gestellt wurde! Denn kaum ein Medium oder Verband hat darauf bisher wirklich reagiert. Ach doch, hier ist ein Post vom fwd. Immerhin, aber recht ernüchternd.

Ich weiß, dass die meisten Agenturen, Verbände und Medien bei politischen, sozialen und gesellschaftskritischen Themen in Schnappatmung verfallen: "Oh Gott, das fassen wir nicht an!". Für mich stellt sich immer nur die Frage, warum? Was ist problematisch daran, für eine freie, offene, bunte, soziale, nachhaltige Gesellschaft und Politik einzustehen?
Vermutlich die Angst, dass es Kunden oder Personen gibt, die das nicht ganz so sehen?! Helge Thomas hat da auch einen interessanten Fund gemacht....

Klar, viele scheuen öffentliche Diskussionen und Shitstorms. Aber auch das lässt sich mit einer klaren Haltung und freundlichen Diskussionskultur gut in den Griff bekommen. Davon bin ich überzeugt! Außerdem ist es nicht nur aus aktuellem Anlass definitiv Zeit mehr Haltung zu zeigen. Wer gute und zumeist sinnsuchende MitarbeiterInnen für sich gewinnen möchte, braucht eine Haltung - auch bei gesellschaftlichen, politischen und moralischen Themen!

Oder wie es Ralf Schwartz formuliert: "Statt sich nur um sich selbst zu drehen und von bronzenen, silbernen, goldenen Nägeln zu träumen, sollte der ADC reflektieren, dass eben diese Denke der Nagel zu unser aller Sarg sein kann."

 

Also Haltung zeigen, andere mitnehmen und ab auf die Straße!
👉🏼 Hier wird als Nächstes gegen rechts demonstriert!

 

 

Nun zu einem völlig anderen Thema... 🤦🏼‍♀️

BOE & BrandEx
Vermutlich hat es dieses Jahr mehr von euch zur BOE verschlagen. Auch ich war nach vielen Jahren nochmal da. Der Grund: Die BrandEx hat sich unter die Eventmesse gemischt.
Vorträge, Deep-Dives und die Live-Jurysitzung fanden tagsüber auf der Messe statt. Die Award-Verleihung fand am Abend (innerhalb einer Stunde) statt. Gefeiert wurde dann zusammen auf der BOE-Party. Sicherlich ist die Kombination aus BOE und BrandEx aus praktischen Gründen nachvollziehbar. Ob sie dem Award zuträglich ist, bleibt eher fraglich.

Neu war auch, dass man der Award-Jury bei der dritten und letzten Sitzung und Verteilung der Medaillen live zuschauen konnte. Mich hat das Format trotz anfänglicher Zweifel positiv überrascht. Aber es gibt auch Bedenken, wie die von Matthias Kindler. Seiner Meinung nach führt eine öffentliche Jurysitzung zu "weichgespülten" Ergebnissen. Das war tatsächlich auch meine Befürchtung, doch meinem Eindruck nach hielt es sich im Rahmen. Was meinst du? 👉🏼 LinkedIn

Was die BOE angeht: Gefühlt ist die Messe seit meinem letzten Besuch kleiner geworden. Und auch die Messestände (zumindest der großen Dienstleister) haben meiner Erinnerung nach auch mal mehr Platz und Kreativität eingenommen. Aber ok, im Sinne der Nachhaltigkeit kann man das vielleicht als sinnvollen Trend verbuchen. Ansonsten hat sich nicht viel getan, was meinen früheren Eindruck und die übliche Kritik der Branche ändern würde.
Wobei manche Vorträge besser waren als erwartet. Es wurde u.a. ehrlich und motivierend über Nachhaltigkeit gesprochen. Und es gab gute Tipps, wie Locations Anfragen von "polarisierenden und extremen Veranstaltern" (aka rechten Gruppierungen) korrekt abwimmeln können (bei Fragen dazu 👉🏼 Thomas Rüsche).

 
Projekte:
Mirror Me:
Eine interaktive Installation, initiiert von Andreas Schimmelpfennig, Creative Director bei Elastique, die auf den Passagen in Köln zu erleben war. Sie beschäftigt sich mit der radikalen Selbstdarstellung unserer Zeit. Besuchende konnten zwischen zwei Cobots mit Spiegeln treten und eine von vier immersiven Sequenzen erleben. Für die Selbstdarstellung im Nachgang gab es ein persönliches Video für jeden Teilnehmenden.
Selten habe ich die Aussage einer künstlerischen Installation so gut verstanden - was ich als introvertierte Person daran merkte, dass mir alleine das Betrachten Unbehagen bereitete. 😅 Spannend!
Elastique / LinkedIn
 
Markenerlebnisse im TV & in Echt: BigRösti Winterwelt
Hast du schon den aktuellen McDonalds Werbespot im TV gesehen? Eine "BigRösti Winterwelt" aufgezeichnet im Innenhof des Barockschlosses Ludwigsburg. Nach den Dreharbeiten war die Installation (sehr kurz) auch öffentlich zugänglich. Und wer hats gemacht?
Milla&Partner
 
Schwalbe: Neue Markenwelt stößt Rebranding an
Eine neue Markenwelt, die zugleich ein Rebranding und die Neuausrichtung der Marke, einen neuen Produktions- und Markenfilm sowie die Neukonzeption der Messeauftritte anstößt. Eine in unserer Branche selten so ganzheitliche, konsistente und konsequente Herangehensweise, die auch noch an möglichst nachhaltige und kreislaufbezogene Aspekte geknüpft ist. Großes Kompliment an Simple, Grosse8, Neuer Weg und Prisma Plan!
Simple
 
 
Virtuelles & Digitales:
 
KI bei Events: GCB-Whitepaper mit 5 Anwendungsszenarien
Wie lässt sich Künstliche Intelligenz in unserer Branche einsetzen? Klar, bei der Inspiration, Ideenfindung und Gestaltung, entsprechend aktueller Möglichkeiten. Das GCB hat es andersherum gemacht - und nach Branchen-Problemen gesucht, die mit KI besser gelöst werden könnten. Das Ergebnis sind fünf prototypische KI-Anwendungsfälle (bzw. KI-Tools, die erst entwickelt werden müssten).
  • Darunter ein KI-Assistent für personalisierte Eventerlebnisse,
  • ein Tool, das Events evaluiert und
  • eines, das Eventprogramme (inkl. Speaker, Formate, Raumnutzung) erstellt.
Ein sinnvoller Ansatz. Das Problem: Einige Ideen sind wegen mangelnder Datenlage, Datenschutz oder nicht zu bekommender Daten kaum realisierbar.
GCB
 
Inspiration:

Effet de Champ: Kinetic Digital Art
Diese faszinierende Installation erforscht die Idee, Materie durch virtuelle Daten zu animieren, um künstliches Leben zu erzeugen. Es ist ein Experiment mit Nanofluiden, Elektromagnetismus und kinetischer Kunst, das die Illusion von künstlichem Leben erzeugt, die Betrachtenden zum Staunen und Hinterfragen anregt und ihnen das Gefühl gibt, Zeuge von etwas Außergewöhnlichem zu sein. Und ja, es sieht fantastisch und lebendig aus.
Stéphane Bissières

 

Ausstellung: "Gott der nutzlosen Dinge" von Heterotopia
Im Untergeschoss eines Einkaufszentrum wurde im Dezember 2023 ein Leerstand zum Kunst-Event. Ein hilfreiches Kontrastangebot zum oder auch beim Einkaufen, urteilt das ISSO-Institut in seinem Bericht.

Mit der Pop Up Ausstellung „Gott der nutzlosen Dinge“ erschuf der Kunstverein Heterotopia eine zukünftige Kultur, die durch (künstlerische) Relikte und Interventionen atmosphärisch erlebbar wurde. KünstlerInnen und Besuchende ließen sich von dem berühren, was die Welt politisch, sozial und emotional prägen wird. Eine zukünftige Welt, die es irgendwann einmal geben könnte und die möglicherweise auch etwas über unsere Gegenwart erzählt.
Die Ausstellung ist beendet, aber der Heterotopia Instagram Channel dokumentiert sie gut.

Heterotopia/ Instagram

 
 
 
 
 
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